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Uta Holtgreve, Kunsterzieherin, Essen:
”Mit den 'Sternguckern' bin ich in eine Welt eingetaucht, die mich sehr fasziniert. Dieser Text gehört zum Eindringlichsten, was ich bisher gelesen habe. Wenn Autorengedanken so intensiv sind, dass sie über den eigentlichen Textinhalt Veränderungen anstoßen, gehören sie in eine ganz besondere Klasse der Literatur.
Die Fülle der Ideen, Erfindungen, Gedanken, Problemfelder und ihre außergewöhnliche sprachliche Formulierung lässt immer wieder staunen! Unglaubliche Fantasie – Ideenreichtum – Wechsel in der Dramaturgie – Erfindung von Begriffen und Namen – Zusammenfügen von Themen und Bereichen – ich habe selten bei einer Lektüre so viel Neues und Spannendes erfahren. Der Kosmos dieser komplizierten, nachdenklichen, geheimnisvoll bedrohlichen Collage (die nicht ohne surreale und auch komische Aspekte ist), führt in eine spannende Auseinandersetzung mit gegenwärtigen und historischen Vorgängen. Aber sie stößt auch eigene Überlegungen an. Dieser ganze Text liefert Inspiration und anregende Heiterkeit in Fülle. Glänzende Satire mit unglaublich viel Witz, Fantasie aber auch gelegentlich unbehaglichen Vorstellungen gekoppelt. Lesegenuss pur! Ich fange an, mich sehr wohl darin zu fühlen.
Großes Kompliment auch für die Recherche-Leistung, das Auffinden, Aufarbeiten, Zusammenfügen! Unglaubliche Fülle! Unglaubliches wird aufgedeckt! Eine Riesenleistung, die man nur bewundern kann!
Die Schiller-Recherche ist eine Leistung der ganz besonderen Art. Sonst nirgends so zu finden, setzt sie einen Prozess in Gang, mit dem ich nicht mehr gerechnet hatte. Legt sie doch für alle künftigen Schiller-Biographien die Leitlinien in einer neuen Richtung fest. Damit wären alle voran gegangenen in wesentlichen Bereichen einseitig und letztlich Makulatur! In germanistischen Kreisen wird man umdenken müssen!
Und alles dabei in einer sprachlichen Eleganz ausgebreitet, die entzückt. Ich bin Sprache sowieso verfallen, besonders wenn sie sich so bildreich und ausdrucksstark zwischen Schwebeleicht und Messerscharf bewegt, zwischen Dicht und Locker – Leicht und Schwer – Hell und Dunkel. Pirol hat sehr besondere Formulierungen, pointiert, ironisch, oft liebevoll karikierend, dann aber wieder messerscharf analysierend, unglaublich überspitzt bisweilen, wie Salven aus Maschinengewehren, kleidet Anliegen in ungewöhnliche Bilder, denen man sich schwer entziehen kann (bis hin zu Schreckensszenarien). Diese Sprache mit ihrer großen Wandlungsfähigkeit und Dichte macht betroffen, beeindruckt und eröffnet ungewöhnliche Blickrichtungen – vor allem weil die Formulierungen so genussvoll zu lesen sind. Ein sprachliches Feuerwerk! Texte mit Spannung auf hohem Niveau! Faszination durch Sprache! Ein Lesevergnügen der Sonderklasse!
Der Autor überrascht immer wieder, entlässt den Leser einfach nicht, beschäftigt auch über die Lektüre hinaus: ein toller Kopf – superkritisch – mit einem sezierenden Blick für Entwicklungen – und mit einer unnachahmlich wortschöpferischen Sprache ausgestattet. Erstaunlich – ungewöhnlich und sehr berührend. Großes Kompliment!!
Die 'Sterngucker' haben vieles angestoßen: Neues, Spannendes, Unbekanntes, unbedingt Wissenswertes! Ein globaler Rundumschlag. Unverzichtbar. Aber mit Suchtpotential, ein Glücksfall und eine Begleitung für lange. Inzwischen voll integriert in meinen Alltag. Wahrscheinlich beginne ich nach Bewältigung der Trilogie noch mal von vorn.
Ich hoffe, weitere Leser/innen bekommen ähnliche Impulse. Es wäre ihnen zu wünschen.“
Bernd Kauffmann, langjährig Präsident der Stiftung Weimarer Klassik, in seiner Präsentation der "Sterngucker"-Trilogie von Moritz Pirol im Literaturhaus Hamburg am 19. Oktober 2005:
"Nach der Lektüre dieser – sowohl mit philologisch-kriminalistischer Akribie als auch mit absurd-phantastischem Witz – geschilderten irren Reise durch Zeit und Raum bin ich mir sicher: Wenn der Autor sich als ein Cicerone von solchen Graden erweist, daß er den anfänglich zwischen den unterschiedlichsten Erzählebenen herumtaumelnden Leser letztendlich in die Lage versetzt und befähigt, durch dieses labyrinthische Netzwerk aus Panoptikum und Pandämonium seine Spur zu finden und ihren Sinn samt schillerscher Welt entschlüsseln zu können, ja dann besitzt der Pirol wohl tatsächlich Purpurflügel.
Weimar war sozusagen geraume Zeit mein täglich Brot. Und so kann ich für diese metempsychotischen Randgänge der Poesie, bestückt mit Argonauten und Schamanen, Göttern und Berserkern, idealistischen Weimar-Intellektuellen, Querulanten und Totengräbern, die vom Dichter Moritz Pirol hervorragend recherchierte Posse um den schillerschen Schädelkrieg als groteske Tatsache vollends und nachhaltig bezeugen und postum beglaubigen.
Und diese Posse wirft nicht nur ein bezeichnendes Schlaglicht auf diese deutscheste aller Weltprovinzen. Sie kann auch als Menetekel für die sogenannte entgötterte Moderne herhalten: Für die damalige ebenso wie auch für unsere Gegenwart, für die nicht bloß – um mit dem Purpurflügler und Orpheus-Jünger Schiller zu sprechen – die Götter Griechenlands verloren sind, sondern wo auch die Wirkkräfte des Göttlichen zum Teufel gingen.
So gesehen, stellt die Weimarer Anbetung des quasi-sprechenden Dichterhauptes in der Großherzoglichen Bibliothek, die Moritz Pirol so wundersam chronistenhaft ins delirierende, apokalyptische Science-Fiction-Geflecht seines Gesamtkunstwerks gewirkt hat, so stellt diese Weimarer Anbetung gleichsam das Präludium für einen neuzeitlichen Reliquienkult dar, den ein wissenschaftsgläubiges 19. Jahrhundert von der Phrenologie eines Franz Joseph Gall bis zur Vermessung von Elitehirnen fugenartig durchspielen und ausloben.
Für den Künstler Schiller aber wäre diese Kopfjägerei per se eín klarer Fall gewesen; hatte er doch den Antritt eben jenes Jahrhunderts illusionslos besungen:
'Freiheit ist nur in dem Reich der Träume,
und das Schöne blüht nur im Gesang'.
'Gesang' aber, so ein weiterer Purpurflügler, Rainer Maria Rilke, "Gesang ist Dasein'. Das scheint auch und besonders für Moritz Pirol mit seinem sehnsuchtsvoll-träumerischen wie apokalyptischen Bilderreigen zu gelten."
Prof. Dr. Peter Rau, langjährig Direktor der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg - Carl von Ossietzky - in einem Brief vom 7. November 2005 an Moritz Pirol:
"Ihre Lesung im Literaturhaus [ ... ] war sehr gut; Lesung mit verteilten Rollen entspricht dem Text vorzüglich - ein wenig an Arno Schmidts Art erinnernd. Aus Ihren umfangreichen Recherchen kann man viel lernen. Erstaunlich war mir manches und allemal auch amüsant. Absicht der scharfsinnigen Kombinationen und Argumente dieser Kolportage war, minutiösen Forschungen zum Trotz, wohl nicht für wissenschaftliches Resultat zu gelten, sondern mit all den teils bekannten, teils neuen schriftlichen Äußerungen verschiedener Personen aus verschiedenen Perspektiven und Situationen zu spielen. Schillers Krankheit gewissermaßen als Hypochondrie auszumachen und als hintergründiges Ziel seiner Brautwerbung, die Ehe zu vermeiden, sind schon hübsche Kabinettstückchen.
Widersprüchlichem ist weiteres Widersprüchliche zugesellt, das ist lehrreich und höchst amüsant. Den wissenschaftlichen Reim darauf muß nähere Prüfung der Zeugnisse ergeben - aber das ist ein anderes Geschäft, wenngleich es auch diesem nützen könnte, die Dinge einmal durch Ihre Brille zu betrachten."
Christiane Waldbauer, Agentin für Film, Fernsehen und Theater, Hamburg:
"Nachdem ich die 'Purpurflügel' sehr genossen habe (und immer noch genieße), freue ich mich darauf, meinem 'Ähne' - wie der Schwabe sagt - erneut in den 'Doppelsonnen' zu begegnen."
Nikolaus Hansen, Verleger, marebuchverlag, Hamburg:
"Ich bin voller Bewunderung. Die Wissens- und Gedankenfülle, und alles wirkt so leicht hingeworfen, als stünde Ihnen, und das ist ja vermutlich auch der Fall, diese Kenntnisfülle jederzeit abrufbereit im Kopfe zur Verfügung. Gratulation."